Hausärztliche Versorgung von Patient:innen mit chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen: ein Rapid Review im Rahmen des RELIEF-Projekts

Regina Poß-Doering, Sabrina Keller, Marco Zugaj,Hanna Seidling, Cinara Paul, Regina Stolz,Petra Kaufmann-Kolle, Cornelia Straßner

Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen(2024)

引用 0|浏览5
暂无评分
摘要
Hintergrund Etwa ein Fünftel der Bevölkerung Deutschlands hat chronische Schmerzen, die häufig mit Einschränkungen in der Alltagsbewältigung, sozialer Isolation und psychischen Komorbiditäten wie Angst und Depression einhergehen. Die Bedeutung eines Behandlungsansatzes, der biologische, psychologische und soziale Faktoren (bio-psycho-soziales Modell) sowie nicht-medikamentöse Maßnahmen berücksichtigt, wird in aktuellen Leitlinien betont, birgt jedoch Herausforderungen für hausärztliche Praxen. Um die Umsetzung evidenzbasierter Best-Practice-Empfehlungen zu stützen, soll im Projekt RELIEF (Resource-oriented case management to implement recommendations for patients with chronic pain and frequent use of analgesics in general practice) ein Case-Management-Programm für die hausärztliche Versorgung von Patient:innen mit chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen entwickelt werden. Methode Zur Vorbereitung der Interventionsentwicklung wurde ein Rapid Review durchgeführt, um in gültigen Leitlinien und aktueller Literatur Best-Practice-Empfehlungen für die Versorgung von Patient:innen mit chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen, Barrieren und Strategien hinsichtlich ihrer Umsetzung sowie Versorgungslücken zu identifizieren. Selektive Recherchen in Leitlinien, PubMed, Cochrane Library, Literaturverzeichnissen relevanter Publikationen sowie grauer Literatur fokussierten die Bereiche Assessment und Monitoring, Edukation, Förderung von Selbstfürsorge (Self-Care) sowie Pharmakotherapie. Ergebnisse Die Recherchen identifizierten zahlreiche Empfehlungen zum Assessment und Monitoring, jedoch kaum Studien zu deren Umsetzbarkeit in hausärztlichen Praxen. In Leitlinien fanden sich wenige konkrete Empfehlungen zu Inhalten und Formaten einer Patientenedukation bei chronischem Schmerz. Empfehlungen für nicht-medikamentöse Self-Care-Maßnahmen bezogen sich überwiegend auf die Bereiche körperliche Aktivität, Entspannungsverfahren, verhaltenstherapeutische Techniken und äußere Anwendungen. Insbesondere für den Bereich der körperlichen Aktivität konnten zahlreiche Barrieren, aber auch Strategien für eine erfolgreiche Implementierung identifiziert werden. Diskussion Ein Schmerz-Assessment im Rahmen eines möglichen hausärztlichen Versorgungsmodells für Patient:innen mit chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen sollte darauf abzielen, Patient:innen zu erkennen, die Unterstützung bei der Umsetzung medikamentöser und nicht-medikamentöser Maßnahmen im hausärztlichen Bereich benötigen und/oder von einer spezialisierten Versorgung profitieren könnten. Um Empfehlungen zur Schmerzedukation umsetzen zu können, benötigen Hausärzt:innen Edukationsmaterialien in unterschiedlichen Formaten und Detailgraden, die idealerweise von Patient:innen zu Hause bearbeitet und in der Praxis anhand einfacher Schlüsselfragen thematisiert werden. Nicht-medikamentöse Maßnahmen sollten expliziter Bestandteil des Therapieplans sein. Schlussfolgerung Viele der identifizierten Empfehlungen zur Behandlung von Patient:innen mit chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen können auch für den hausärztlichen Bereich als relevant erachtet werden. Spezielle hausärztliche Leitlinien und Konzepte, die settingspezifische Besonderheiten auf Arzt-, Patienten- und Systemebene einbeziehen, wären für eine erfolgreiche Implementierung dieser Empfehlungen wünschenswert.
更多
查看译文
关键词
Chronische nicht-tumorbedingte Schmerzen,Hausärztliche Versorgung,Leitlinien,Nicht-medikamentöse Maßnahmen,Chronic non-tumor-related pain,Primary care,Clinical guidelines,Non-drug measures
AI 理解论文
溯源树
样例
生成溯源树,研究论文发展脉络
Chat Paper
正在生成论文摘要