Hörrehabilitation nach rezidivierender Tympanoplastik und Radikalhöhlenchirurgie mit dem Osia System

Die Hörrehabilitation nach ohrchirurgischen Eingriffen zur Therapie chronischer Mittelohrentzündungen ist häufig nicht zufriedenstellend. Neben unzureichender Hörverbesserung durch passive Hörimplantate führen konventionelle Hörgeräte häufig zu rezidivierenden lokalen Problemen. Knochenleitungsimplantate können eine gute Lösung sein. In einer retrospektiven Untersuchung wurden die Ergebnisse nach Versorgung mit einem Osia System bei 15 Patienten mit kombinierter (9) und Schallleitungsschwerhörigkeit (6) nach ohrchirurgischem Eingriff untersucht. Das Alter bei OP lag zwischen 7 und 80 Jahren (Median 25, MW 34+/-20). Das Follow-Up betrug 3-18 Monate. Fast alle Patienten führten eine präoperative Testung mit Knochenleitungshörgeräten durch. Die Daten wurden im Hinblick auf die audiologischen Ergebnisse und die Komplikationsrate untersucht. Die präoperative Testung mit einem Knochenleitungshörgerät zeigte in allen Fällen bereits eine gute Hörverbesserung. In 5 Fällen wurde im Rahmen der Implantation eine Second look bzw. Revisionsoperation durchgeführt. Die postoperativen Knochenleitungsschwellen waren stabil. Das durchschnittliche postoperative Sprachverstehen in Ruhe mit Osia lag mit knapp 80% bei 65dB und 95% bei 80dB deutlich über der unversorgten (15% und 35%) und alternativ-versorgten Situation (65% und 85%). Die Verbesserung war auch im OLSA im Störgeräusch deutlich erkennbar. Komplikationen wurden weder peri- noch postoperativ verzeichnet. Die Versorgung mit einem Osia Implantat nach mehrfacher Tympanoplastik und Radikalhöhlenanlage ist eine risikoarme Möglichkeit der Hörrehabilitation mit äußerst zufriedenstellenden audiologischen und kosmetischen Ergebnissen.