Primär- und Sekundärprävention bei Hypercholesterinämie – versorgungsrelevante Unterschiede in der PROCYON-Studie

Deutsche Medizinische Wochenschrift(2023)

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Abstract
Zusammenfassung Hintergrund Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind für ein Drittel der Todesfälle in Deutschland verantwortlich. Erhöhte Spiegel des Low-Density-Lipoprotein-Cholesterols (LDL-C) gelten als ein wesentlicher Risikofaktor. Die Senkung des LDL-C-Spiegels ist daher integraler Bestandteil der Prävention kardiovaskulärer Ereignisse. Methoden Ziel dieser Arbeit ist es, in einer post-hoc ausgeführten Gegenüberstellung von Querschnittsdaten aus der Umfrage PROCYON potenzielle Unterschiede zwischen der Primärprävention (PP) und der Sekundärprävention (SP) zu identifizieren. Es wurden Anamnese, Begleiterkrankungen, Adhärenz und Krankheitsbewusstsein in Bezug auf die Hypercholesterinämie abgefragt. Ergebnisse An der Befragung nahmen 5494 Patient*innen teil (PP: 3798; SP 1696). Der Vergleich der Ergebnisse zeigte einen numerisch höheren Anteil von Frauen (PP 70,7% vs. SP 42,5%) sowie häufigere Komorbiditäten wie Bluthochdruck (PP 45,6% vs. SP 61,0%), Adipositas (PP 20,9% vs. SP 27,4%) und Diabetes mellitus Typ 2 (PP 14,1% vs. SP 23,8%). In der Primärprävention wurde die Hypercholesterinämie-Diagnose zumeist in der Vorsorgeuntersuchung gestellt (PP 74,6%), in der Sekundärprävention geschah dies am häufigsten im Laufe eines kardiovaskulär bedingten Krankenhausaufenthalts (SP 58,0%). Ein/e Kardiolog*in wurde von 16,3% (PP) bzw. 54,0% (SP) konsultiert. Mindestens halbjährliche LDL-C-Kontrollen (PP 46,8% vs. SP 77,9%) sowie eine medikamentöse Intervention (PP 43,0% vs. SP 87,0%) waren in der Sekundärpräventionsgruppe häufiger. Außerdem zeigten sich Unterschiede in der Umsetzung von Veränderungen im Lebensstil, der Verbesserung der LDL-C-Werte, der Anpassung der Therapie sowie der Adhärenz, Therapiezufriedenheit und Informiertheit der Patient*innen. Schlussfolgerung Der Vergleich der Primär- und Sekundärprävention aus der Umfrage PROCYON zeigt insgesamt eine bessere Ausschöpfung der Therapieoptionen und eine höhere Versorgungsintensität in der Gruppe der Sekundärprävention. In beiden Gruppen besteht jedoch noch großes Verbesserungspotenzial, um eine effiziente Prävention kardiovaskulärer Ereignisse sicherzustellen.
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