„Ein Land – eine Sprache?“

Sprachen sind onicht an Ländergrenzen gebunden, und die Menschen, die in einem Land leben, sind nicht auf eine Sprache reduziert: Die Idee „ein Land – eine Sprache“ gehört in den Bereich der Sprachideologien. Deutsch wird selbstverständlich nicht nur in Deutschland gesprochen, und es steht immer im Kontakt mit anderen Sprachen. Wir werfen einen Blick auf den historischen und globalen Rahmen für die Normalität mehrsprachiger Konstellationen und untersuchen, wie sich die sprachliche Realität für die deutsche Sprache der Gegenwart darstellt: Wir betrachten die bunte sprachliche Vielfalt, an der das Deutsche z. B. in Deutschland teil hat, ebenso wie seine Stellung als Neuzugang zur Sprachenvielfalt in anderen Ländern. Hierzu unternehmen wir eine Reise durch unterschiedliche Epochen und Kontinente. Wir erleben unter anderem die Nibelungen als Sprachkünstler, besuchen das mittelalterliche Köln, werfen auch einen Blick auf Konstantinopel, sehen einem mittelalterlichen Mönch bei der Arbeit mit seinen Schülern zu, lernen Freiherr vom Stein als Sprachmischer kennen, machen einen Abstecher in den Spreewald zu den Sorb:innen, hören Kiezdeutsch-Sprecher:innen im Saarland ‚schwätsche‘ und reisen von Texas über Namibia bis Papua-Neuguinea – immer auf der Spur des Deutschen und seiner vielen Kontakte.