MRT der Prostata

Springer Reference Medizin(2023)

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Abstract
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Tumorerkrankung des Mannes. Neben der Detektion und der lokalen Ausbreitungsdiagnostik ist es von essenzieller Bedeutung, frühzeitig präzise Aussagen über die Aggressivität von Tumoren treffen zu können. Die inzwischen klinisch etablierte Magnetresonanztomographie (MRT) bei 3,0 Tesla (T) ermöglicht eine detaillierte morphologische Evaluation der zonalen Architektur der Prostata. Um das Prostatakarzinom von anderen gutartigen Erkrankungen mit hoher Prävalenz in der älteren Bevölkerung abgrenzen können, wird ein multiparametrisches Untersuchungsprotokoll (mMRT) angewandt, das neben der morphologischen Darstellung eine Gewebecharakterisierung erlaubt. Dieses multiparametrische Protokoll beinhaltet die funktionellen Techniken Diffusionsbildgebung (DWI) und die dynamische Kontrastmitteluntersuchung (DCE). Die Spektroskopie (MRS) hingegen wird in den aktuellen europäischen Richtlinien nur noch als optionale Technik angesehen. Darüber hinaus dient die mMRT, gegebenenfalls in Kombination mit dem Ultraschall, einer gezielten Biopsie bereits visualisierter Herde. Derzeitige Bestrebungen, die Befundung der Protokolle für eine bessere Reliabilität und diagnostische Genauigkeit in Anlehnung an die BI-RADS-Klassifikation im Rahmen der Diagnostik des Mammakarzinoms anhand eines Kriterienkataloges zum einen in der Primärdiagnostik (Pi-RADS (The Prostate Imaging Reporting and Data System); aktuelle Fassung Pi-RADSv2.1) und zum anderen bei der Planung einer MRT-gestützten Biopsie (START) zu standardisieren, sind inzwischen ein entscheidendes Qualitätsmerkmal der klinisch-radiologischen Diagnosefindung. Insgesamt kann die mMRT der Prostata als robustes Verfahren mit weiter wachsender Bedeutung für die Karzinomdiagnostik, Biopsie- und Therapieplanung mit einer Vielzahl bereits bewährter Anwendungsbereiche angesehen werden. Die DWI ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig für die Detektion und die Abschätzung der Tumoraggressivität, die primäre Bedeutung der DCE liegt in der Erkennung einer möglichen Kapselüberschreitung und der Detektion lokoregionärer Rezidive. Nur die Verwendung eines multiparametrischen Protokolls, mit dem zeitgleich morphologische und funktionelle Informationen erhoben werden können, ermöglicht eine Maximierung der Genauigkeit der Untersuchung. Weitere Fortschritte im Bereich der Scanner- und Sequenztechnologie werden ausgehend vom aktuellen Status quo dazu beitragen, die Genauigkeit der fMRT weiter zu verbessern und dabei die gewünschte Information in noch kürzerer Zeit und damit insgesamt auch kosteneffizienter zu erhalten, so dass die mMRT in noch größerem Umfang in der klinischen Routine angeboten werden kann.
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