Migräne und Hormonbehandlung

Nervenheilkunde(2023)

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Abstract
ZUSAMMENFASSUNG Migräne mit Aura erhöht bei Frauen unter 45 Jahren das Risiko für einen Schlaganfall um ca. das Doppelte. Diese Information sollte in die Beratung dieser Frauen einfließen, insbesondere wenn sie weitere behandelbare vaskuläre Risikofaktoren aufweisen. Frauen mit Migräne mit Aura sollten dementsprechend hormonale Kontrazeptiva mit einem Estradiolanteil von >35 µg nicht einnehmen. Häufigkeit und Intensität von Migräneattacken bei Frauen werden maßgeblich durch Östradiolschwankungen im Serum beeinflusst. In der fertilen Lebensphase kommt es durch die physiologischen zyklischen Schwankungen häufig zu Migräne, ebenso in der Perimenopause. In der Postmenopause liegen konstant niedrige Östradiolserumspiegel vor, dies führt eher zur Abnahme der Häufigkeit und Intensität der Migräne. Die transdermale Östrogentherapie ist im Vergleich zur oralen Östrogengabe mit einem geringeren Migränerisiko assoziiert. Bei der Indikationsstellung zur Hormontherapie bei Frauen mit Migräne muss vor allem das erhöhte Thrombembolierisiko beachtet und bei der Auswahl des Hormon-Präparates sowie der Wahl der Applikationsweise (oral versus transdermal) berücksichtigt werden. Eine generelle Kontraindikation zur Hormontherapie bei Frauen mit Migräne besteht nicht. Migräne stellt möglicherweise einen leichtgradigen Risikofaktor für einen Herzinfarkt dar. Hierbei gibt es keine Hinweise, dass das Vorliegen einer Migräneaura oder die Einnahme einer hormonalen Kontrazeption eine Rolle spielen.
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