Tonsillenabstriche und Sputum sagen SLPI- und AnxA2-Expression in Tonsillen voraus: Eine prospektive Studie zur rauchabhängigen SLPI- und AnxA2-Expression und zur HPV-Infektion der Tonsillen

Retrospektive Untersuchungen haben eine Korrelation zwischen dem sekretorischen Leukozytenproteaseinhibitor (SLPI), Annexin A2 (AnxA2), dem Raucherstatus der PatientInnen und dem HPV-Status in Tonsillen aufgezeigt. Hier wurden diese Parameter prospektiv untersucht und zusätzlich die SLPI-/AnxA2-Expression in Abstrichen und Sputum analysiert. Die Proben wurden von 52 Patienten mit Karzinomen der Tonsillen, 163 Patienten mit Tonsillenhyperplasie (H; n=56) und chronischer oder rezidivierender Tonsillitis (CRT; n=107) gewonnen. Die HPV-DNA-, SLPI- und AnxA2-Genexpression wurde in Sputum, Abstrichen und Gewebe mittels quantitativer reverser Transkription (PCR) analysiert und mit dem Raucherstatus verglichen. Es zeigte sich, dass Rauchen zu einer signifikant erhöhten SLPI-Genexpression in allen Biomaterialien aller Fälle führte. Die SLPI-Genexpression war in allen HPV-positiven Proben (Gewebe/Abstrich/Sputum) signifikant verringert, während AnxA2 in allen HPV-DNA-positiven Proben signifikant erhöht war. Die Ergebnisse von Abstrichen und Sputum haben die SLPI- und AnxA2-Genexpression der korrespondierenden Tonsillen vorhergesagt. Die aktuelle prospektive Studie bestätigte frühere Ergebnisse, die diese Hypothese unterstreichen: Rauchen erhöht die SLPI-Expression und verhindert die HPV-Bindung an AnxA2. Die Bindung von HPV an AnxA2 scheint für einen erfolgreichen Zelleintritt unerlässlich zu sein. Die SLPI/AnxA2-Genexpression in Abstrichen und Sputum spiegelt ihre Expression im Tonsillengewebe wider. Dementsprechend könnte ein positives AnxA2/SLPI-Verhältnis im Sputum/Abstrich möglicherweise genutzt werden, um die HPV-assoziierte Karzinogenese zu reduzieren, indem bei Patienten mit positivem AnxA2/SLPI-Verhältnis eine Tonsillektomie oder eine HPV-Impfung durchgeführt wird.