Schulung für Mentorinnen und Mentoren im Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin in Bayern — Konzept und Akzeptanz

Zusammenfassung Hintergrund Das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Bayern hat 2019 ein Eins-zu-eins-Mentoring für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung eingeführt. Hierfür wurden Mentorinnen und Mentoren rekrutiert und geschult. Thema war neben „Feedback geben“ der „Umgang mit entscheidungskritischen Situationen im hausärztlichen Alltag“. Dieser Artikel beschreibt Aufbau, Inhalt und Evaluationsergebnisse der Schulungen. Methoden Die Schulungen wurden an vier bayerischen allgemeinmedizinischen Hochschulstandorten in Präsenz abgehalten und direkt im Anschluss schriftlich mithilfe von EvaSys ® in anonymisierter Form evaluiert. Der Fragebogen wurde von der Leitung der AG Evaluation und Lehrqualifikation der LMU konzipiert und orientierte sich an Fragebögen der Lehre, ergänzt durch die besonderen Aspekte des Mentoringprogramms. Es wurden inhaltliche Aspekte und die Bewertung der gesamten Veranstaltung erfragt (6 geschlossene, 4 offene Fragen) und von zwei Autorinnen deskriptiv ausgewertet. Freitexte wurden thematisch geclustert und Haupt- und Unterkategorien gebildet. Ergebnisse 2019 fanden vier Schulungen mit insgesamt 48 Mentorinnen und Mentoren statt, von 43 lagen Evaluationen vor. Die Mentorinnen und Mentoren sind mehrheitlich männlich, zwischen 50 und 60 Jahre alt und in ländlichen Praxen tätig. Sowohl Format als auch Inhalt der Schulungen wurden sehr gut angenommen und positiv evaluiert. Über 90 % der befragten Personen gaben an, mit den Inhalten und der Darstellung „zufrieden“ bzw. „sehr zufrieden“ zu sein. Als besonders relevant hervorgehoben wurden die Einheit zur ethischen Entscheidungsfindung und die wertschätzende, offene Durchführung. Schlussfolgerungen Alle Beteiligten profitierten vom kollegialen Austausch der motivierten Gruppe. Die Schulung wurde leicht modifiziert und mittlerweile in ein Online-Format umgestellt.