Hilfe, sie kommen!

Zusammenfassung: Unter aktuell Cannabiskonsumierenden weisen etwa 15 % ein problematisches Konsumverhalten auf. Der Anteil der Klient_innen mit einer cannabisbezogenen Störung ist in den vergangenen Jahren, sowohl in der Suchthilfe, als auch in der psychiatrischen Versorgung deutlich gestiegen. International ist eine Vielzahl von Interventionsprogrammen für die Beratung und Behandlung Cannabisabhängiger entwickelt worden. Studien konnten zeigen, dass intensivere Interventionen bessere Effekte zeigten als Kurzinterventionen. Dabei erwiesen sich die Motivierende Gesprächsführung und verhaltenstherapeutische Interventionen als besonders wirksam. Bei jugendlichem Cannabiskonsum gelten familientherapeutische Ansätze als am wirkungsvollsten. In Deutschland wurden ab den 2000er Jahren mehrere Beratungs- und Behandlungsprogramme entwickelt, evaluiert und in die Fläche implementiert. Dennoch nehmen Cannabisklient_innen noch immer zu spät professionelle Hilfen in Anspruch. Insbesondere familienorientierte Beratungs- und Therapieangebote sollten ausgebaut werden, die Eltern bzw. Familien cannabiskonsumierender Jugendlicher in die Hilfen einbeziehen.