Rücktitelbild: ESAs Kometen‐Mission Rosetta – Neu‐Analyse der Daten des COSAC Massenspektrometers (Angew. Chem. 29/2022)

Es wird davon ausgegangen, dass das älteste weitgehend unveränderte Material aus der Frühphase des Sonnensystems in Form von Eis und Staub in Kometen vorliegt. Die ESA‐Mission Rosetta trug daher mit Philae eine Landeeinheit, die die Zusammensetzung des Nukleus von Komet 67P/Churyumov‐Gerassimenko in situ untersuchen sollte. Fünfundzwanzig Minuten nach dem ersten Bodenkontakt Philaes im November 2014 nahm das COSAC Flugzeit‐Massenspektrometer ein Spektrum der Gasphase des Kometen auf. Eine erneute Analyse dieses Spektrums mittels non‐negative least‐squares Fitting und einer Monte‐Carlo Simulation ergibt neue Erkenntnisse über die chemische Zusammensetzung des Kometen 67P. Insgesamt 12 organische Moleküle, von denen 9 bereits in der ersten Analyse der Daten identifiziert wurden, zeigen eine hohe statistische Wahrscheinlichkeit für eine Präsenz im Eis des Kometen. Diese flüchtigen organischen Verbindungen mit zum Teil hoher Konzentration stellen die ersten molekularen Ingredienzien des frühen Sonnensystems dar.