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在清言上使用

Chronischer Schmerz ist weder eine psychische noch eine funktionelle Störung, sondern in der ICD-11 (endlich) eine eigenständige Diagnose

Der Nervenarzt(2021)

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摘要
Roenneberg, Henningsen und Hausteiner-Wiehle [7] präsentieren in ihrem CME-Beitrag zu chronischen Schmerzsyndromen eine Übersicht zum Thema, die neben vielen relevanten Aspekten auch manche etwas irreführende Sichtweisen enthält [7]. Dazu möchten wir Stellung nehmen. F45.41-Diagnose: Diese in der deutschen Fassung der ICD-10 eingeführte Diagnose war dringend notwendig, da die frühere F45.4 (jetzt F45.40) -Diagnose „anhaltende Somatoforme Schmerzstörung“ eine eindeutige und einseitige Psychogenese postuliert hat. In der Fassung der F45.41-Diagnose wurde jetzt versucht, sich so weit wie möglich von einer Monokausalität zu entfernen. Tatsächlich handelt es sich um die erste Schmerzdiagnose in der ICD, die eine Brücke zwischen dem F-Kapitel und den „somatischen“ Kapiteln schlägt. Fehlende somatische Befunde sind kein Eingangskriterium,diagnostizierbare somatische Krankheiten und Befunde kein Ausschlusskriterium [5, 6]. Dennoch konstatieren die Autoren, der F45.41 liege „ein künstlicher Dualismus zugrunde, der die enge Wechselbeziehung zwischen Körper und Psyche ignoriert“. Auf welcher Grundlage diese Behauptung beruht, wird nicht deutlich. Als Kritik an dieser Diagnose wird ausgeführt, sie sei „unscharf “ und werde „möglicherweise zu häufig vergeben“. Diese kritische Darstellung stammt aus einem Leserbrief aus Der Schmerz [2]. Unsere Antwort auf diesen Leserbrief [3] wird lediglich als Literaturstelle genannt. Gerade bei einem CME-relevanten Beitrag wäre nicht nur eine formelle AuflistungimLiteraturverzeichnis,sonderndie inhaltliche Darstellung unserer Widerlegung dieser Kritikpunkte angebracht. Die neue Diagnose F45.41 ist eine Erfolgsgeschichte geworden: Sie wird um ein Vielfaches besser akzeptiert als andere neu eingeführte Diagnosen im Bereich Psychiatrie und Psychosomatik. So „kranken“Konzeptewie somatoforme Störung, psychosomatisches Syndrom und ähnliche nicht nur an der fehlenden Evidenz, sondern auch an der fehlenden Akzeptanz im medizinischen System, bei Behandlern und Betroffenen. Der radikale Durchbruch, chronische Schmerzdiagnosen konsequent auf der Basis eines biopsychosozialen Konzeptes zu formulieren, wird nun jedoch in ICD-11 vorgenommen. Diese von der World Health Assembly 2019 angenommene Neukonzeption [10] wird in der Arbeit von Roenneberg et al. nur beiläufig aufgegriffen. Damit bleibt der Artikel durchweg bei der Betonung psychosozialer Aspekte hängen, ohne konsequent chronischen Schmerz aus der Kategorisierung im Bereich Psychiatrie/Psychosomatik herauszulösen, wie es ICD-11 vornimmt. Die Möglichkeit, in ICD-11 primäre und sekundäre chronische Schmerzsyndrome durch eigene Diagnosen zu charakterisieren, die bislang weltweit in der Klassifikation zu wenig oder gar keine Berücksichtigung fanden, wird beispielsweise nicht ausgeführt. Mit der Überschrift „Chronische Schmerzsyndrome und andere persistierende funktionelle Körperbeschwerden“ verorten die Autoren chronischen Schmerz pauschal als „funktionell“. Für Patienten mit chronischen Schmerzen bei einer anhaltenden chronischen körperlichen Erkrankung trifft das nicht zu. Auch für Patienten mit chronischen Schmerzen, die mit morphologischen Schäden als Auslöser beginnen, ist diese Einordnung fragwürdig. Sind chronische Rückenschmerzen funktionell, die mit klinisch relevanten Bandscheibenvorfällen, mit Operationen und Komplikationen verbunden sind? Die mit dem Begriff verbundene Betonung psychoso-
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