Unterschiede in der VERA-Testvorbereitung von Lehrkräften in Abhängigkeit von ihrer wahrgenommenen Funktion und ihrer Akzeptanz von Vergleichsarbeiten

Zusammenfassung Bei den Vergleichsarbeiten (VERA) handelt es sich um Schulleistungstests, die als externes Evaluationsverfahren im deutschen Schulwesen fungieren. Die von Lehrkräften im Unterricht im Hinblick auf diese Tests durchgeführten vorbereitenden Maßnahmen stellen durch ihren ambivalenten Charakter einen wichtigen Forschungsgegenstand dar. Durch vorbereitende Aktivitäten können sowohl kompetenzorientierte Inhalte in den Unterricht integriert, Testergebnisse aber auch verzerrt werden. In der vorliegenden Studie wurde daher untersucht, ob Lehrkräfte ihre Klassen unterschiedlich auf VERA vorbereiten, in Abhängigkeit von der Funktion, die sie VERA zuschreiben und ihrer Akzeptanz von VERA. Aus den Ergebnissen lassen sich Hinweise ableiten, bei welchen Personenmerkmalen vorbereitende Maßnahmen am ehesten auftreten und welche Bedeutung dies für den Charakter der Testvorbereitung haben könnte. Die Analysen basieren auf Daten von Lehrkräften aus Online-Befragungen, die von 2010 bis 2016 an Grundschulen in sechs Bundesländern durchgeführt wurden. Ergebnisse aus Mehrebenenanalysen zeigen, dass testvorbereitende Maßnahmen am ehesten durchgeführt werden, wenn Lehrkräfte VERA positive Funktionen, wie die Unterrichtsentwicklung, zuschreiben und wenn sie das Instrument gut akzeptieren.