Medikamentenabhängigkeit - eine vernachlässigte Diagnose

MMW - Fortschritte der Medizin(2021)

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摘要
Medikamentenmissbrauch und -abhängigkeit werden auch als „stille Sucht“ bezeichnet, da diese Störungen in der öffentlichen Wahrnehmung häufig unerkannt bleiben und als Gesundheitsproblem vernachlässigt werden. Trotz erheblicher medizinscher und gesundheitsökonomischer Relevanz handelt es sich um ein unterdiagnostiziertes und untertherapiertes Phänomen. Im Jahresbericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung (2020) wird der Anteil der von verschriebenen Medikamenten abhängigen Personen in Deutschland mit 3,2% angegeben und bewegt sich somit in der Größenordnung der Alkoholabhängigkeit. Es dominieren Schmerzmittel (75%), gefolgt von Schlafund Beruhigungsmitteln. Im Vergleich zu anderen Suchterkrankungen sind Frauen mit etwa 70% deutlich häufiger betroffen, vor allem auch im höheren Lebensalter. So zeigen etwa 8% der Frauen über 70 Jahren Medikamentenmissbrauch oder eine -abhängigkeit [2, 8]. Buth et al. analysierten Verschreibungsdaten der Gesetzlichen Krankenversicherung aus den Jahren 2006 bis 2016. Sie stellten zwar einen Rückgang der Verschreibungen von Benzodiazepinen fest, allerdings zeigte sich, dass diese Präparate bei über 60-Jährigen weiterhin häufig über lange Zeiträume eingenommen werden [3]. Grundsätzlich kann eine Abhängigkeit von Medikamenten in jeder Altersgruppe auftreten, wobei die therapeutisch eingesetzten Psychopharmaka je nach Alter variieren. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden häufiger Amphetamine oder Methylphenidat (z. B. zur Behandlung der ADHS) verschrieben. Im höheren Alter dominieren opioidhaltige Schmerzmittel bei chronischen Schmerzen neben Tranquilizern und Sedativa, die als Angst löser oder bei Schlafstörungen eingenommen werden.
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关键词
Benzodiazepines,opioids,treatment,prevention
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