»Cross the Border — Close the Gap!« — Die Dekanonisierung der Elitekultur in der Postmoderne und die Rekanonisierung des Amerika-Mythos. Zur Kanondiskussion in den USA

Kanon Macht Kultur(1998)

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Zusammenfassung»Läßt sich hieraus für die Literaturwissenschaft in andern Ländern irgendetwas gewinnen?« fragte kürzlich Theodore Ziolkowski, der Germanist aus Princeton, mit Blick auf die neueren Entwicklungen der Literaturwissenschaft in den USA und insbesondere im Hinblick auf die Kanondebatte.1 »Kaum« war seine Antwort, handle es sich dabei doch »eher um national bedingte politische Interessen« (459). Immerhin sei die »Energie, mit der die neuen Bewegungen den literarischen Kanon erweitert [hätten], bewundernswert« (ebd.). Wohl müßten die »Grenzen viel enger und kritischer gezogen werden, als es bisher die feministischen und ethnischen und postkolonialen Vertreter in ihrem Enthusiasmus vorgeschlagen« hätten. Andererseits aber sei »der literarische Kanon — trotz allen Argwohns der Postmoderne gegenüber der Moderne — seit seinen Anfängen in einem Prozeß des kontinuierlichen Wachstums und der unaufhörlichen Änderung begriffen« (ebd.). Gegenüber dieser um sachliche Ausgewogenheit bemühten, aber dafür umso aussageärmer und unspezifischer werdenden Schlußbilanz tritt der eigene Standort von Ziolkowski im Verlauf der Darstellung selbst sehr viel unverhohlener hervor: Die Literatur- und Kanonpolitik der Postmoderne sei »vor allem eine Machtpolitik, wobei der Kampfplatz im Klassenzimmer und die Beute im Kanon der Texte zu erblicken« sei (456). Auch Wortführer in diesem kulturellen Beutekrieg werden ausgemacht: Als Vertreter einer Praxis, für die der »Text zum Feind« geworden sei, »dessen sexistische, rassistische, homophobe oder imperialistische Voraussetzungen rituell entlarvt werden sollen«, nennt Ziolkowski neben der »postkolonialistischen Kritikerin« Gayatri Chakravorty Spivak insbesondere den »palästinensische[n] Apologet[en]« Edward Said und die »Nobelpreisträgerin und bestuhlte Professorin« Toni Morrison; ersterer unterziehe die »Werke von Joseph Conrad, Albert Camus und sogar Jane Austen seiner unbezweifelt brillanten kritischen Analyse, um deren imperialistische, fremdenfeindliche Tendenzen freizulegen«; letztere »durchwühlt als Teilzeitkritikerin die Hauptwerke der amerikanischen Literatur …, um deren Feindlichkeit gegen beziehungsweise Verschuldung gegenüber der schwarzen Kultur zu beweisen« (455 f.).
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