Schwere kutane Arzneimittelreaktionen bei Kindern

Hautarzt(2023)

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Abstract
Zusammenfassung Schwere kutane Arzneimittelreaktionen kommen auch bei Kindern vor und reichen von blasenbildenden Reaktionsformen der Haut und Schleimhaut bis zu ausgedehnten Exanthemen mit Blutbildveränderungen und Beteiligung innerer Organe. Zu den erstgenannten gehören das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und die toxische epidermale Nekrolyse (TEN), die als eine Krankheitsentität mit verschiedenen Schweregraden angesehen und auch als „epidermale“ oder „epitheliale Nekrolyse“ (EN) zusammengefasst werden. Die Gruppe der Arzneimittelreaktionen mit primär systemischen Veränderungen wird durch eine als „drug reaction with eosinophilia and systemic symptoms“ (DRESS) bezeichnete Reaktionsform repräsentiert. Obwohl die EN allgemein als Arzneimittelreaktion gilt, lässt sich bei Kindern nur in der Hälfte der Fälle ein medikamentöser Auslöser ausmachen. Erst nach einer klaren Diagnosestellung sollten spezifische therapeutische Maßnahmen folgen, wobei das Absetzen des auslösenden Agens bei arzneimittelinduzierten Fällen die entscheidende Rolle spielt. Um das verursachende Arzneimittel identifizieren und absetzen zu können, muss eine sehr detaillierte Arzneimittelanamnese erhoben werden. Zu den hochverdächtigen Auslösern von EN und DRESS bei Kindern gehören bestimmte Antiepileptika, Sulfonamide und Sulfasalazin. Die supportive Therapie mit entsprechenden Lokalmaßnahmen, Schmerztherapie, augenärztlicher Mitbetreuung etc. ist bei EN unersetzlich, doch hat sich eine kurzzeitige immunmodulierende Therapie mit Cyclosporin A als hilfreich erwiesen. Bei DRESS hingegen wird eine mittel- bis längerfristige systemische Therapie mit Glukokortikosteroiden empfohlen.
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Epidermal necrolysis,Drug reaction with eosinophilia and systemic symptoms,Anticonvulsants,Sulfonamides,Sulfasalazine
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