Lungenkrebsfrüherkennung bei ehemals asbestexponierten Personen – Ergebnisse der ASPA-Studie

Eine randomisierte US-Studie zur Lungenkrebsfrüherkennung bei Rauchern zeigte eine Mortalitätsreduktion durch Einsatz der Niedrigdosis-SpiralCT (NDSCT). Bedenken bzgl. des Einsatzes der NDSCT bestehen v.a. wegen der hohen Rate detektierter benigner Rundherde, die ggfs. zu unnötigen Interventionen und zu Ängsten bei den Betroffenen führen. Ziel unserer Studie war es u.a., die Machbarkeit einer Vorsorgestrategie mit NDSCT bei asbestexponierten Personen zu prüfen und Häufigkeit und Stadium von Lungenkrebserkrankungen sowie benigner Veränderungen zu dokumentieren. Bei 8632 Personen wurde nach Anwendung eines Risikomodells initial in einer Subgruppe von 188 Personen jährliche Untersuchungen u.a. mit NDSCT (Gruppe A), bei 1357 in jährlichem Abstand (Gruppe B) und bei 6131 Personen in dreijährigem Abstand (Gruppe C) u.a. eine konventionelle Röntgenuntersuchung (CXR) durchgeführt. Die CT-Aufnahmen wurden mit der Internationalen CT-Klassifikation (ICOERD) befundet und mit CAD Software analysiert. Die Prävalenz von Lungenkrebs bei der ersten Untersuchung betrug 4,8% (A), 0,6% (B) und 0,08% (C). In der zweiten Untersuchung wurden 3,6% (A), 0,4% (B) und 0,04% (C) detektiert. In Gruppe A wurden 2, in B 3 und in Gruppe C 1 Intervallfall registriert. 63% der Lungenkrebsfälle in Gruppe A waren im Stadium I diagnostiziert. In Gruppe A wurden 491 Rundherde, davon 22% mit einem Durchmesser zwischen 5 und 10 mm, 3% mit einem Durchmesser > 10 mm festgestellt. 41% in Gruppe A und mehr als 900 Fälle in der Gesamtkohorte hatten neu diagnostizierte gutartige asbestbedingte Veränderungen. Die mittleren Überlebenszeiten in den Gruppen A, B und C waren 41,2, 28,6 und 32,2 Monate. (A vs. B und C p < 0.05). Mit einem interdisziplinären Netzwerk und hochspezialisierten Experten konnte das aufwändige Vorsorgeprogramm erfolgreich umgesetzt werden. Durch das Screening entdeckte Fälle profitieren mit einem längeren Überleben.