Zystisch-solider Mittelbauchtumor links – ein gynäkologisches Problem?

J Schneeweiss,S Wolf, A Zifko, E Prokop, A Nader,B Maier

Geburtshilfe Und Frauenheilkunde(2014)

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Abstract
Fragestellung: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Fall von ovarieller Fehllage und Stieldrehung zystisch veränderter Adnexe bei einer 51-jährigen prämenopausalen Patientin zu berichten und zu diskutieren. Methodik: Case report. Ergebnisse: Bei einer 51-jährigen prämenopausalen nicht voroperierten Patientin, die aufgrund von diffusen abdominellen Beschwerden das Krankenhaus aufsuchte, wurde in bildgebenden Untersuchungen eine 6 × 5x8,5 cm messende Raumforderung im linken Mittelbauch festgestellt. Da Malignität nicht ausgeschlossen werden konnte wurde eine Laparotomie durchgeführt, bei der ein faustgroßer, in das Omentum majus eingebetteter Tumor entfernt wurde, während das linke Ovar nicht auffindbar war. Die histologische Aufarbeitung des Tumors zeigte ein regressiv verändertes reifes zystisches Teratom, Reste von Ovarialgewebe sowie Zeichen einer chronisch fibrosierenden Peritonitis. Die ebenfalls entfernte linke Tube präsentierte sich narbig verändert, Fimbriae konnten in der histologischen Aufarbeitung nicht ausgemacht werden. Diskussion: Zur Fehllage des Ovars bieten sich zwei Hypothesen an. Einerseits könnte das Ovar im Rahmen einer asymptomatischen Stieldrehung über einen längeren Zeitraum in den linken Mittelbauch gewandert sein, wo es schließlich zur Organischämie kam. Gegen diese Hypothese spricht die typische klinische Präsentation einer Stieldrehung mit akut einsetzenden, heftigen Unterbauchschmerzen. Andererseits könnte von einer embryonalen Fehlanlage der Adnexe, die ihren Ursprung in einer Anomalie des Müllerschen Ganges hat, ausgegangen werden. Dies geht mit einem Fehlen utero-ovarieller Bandstrukturen einher, was eine Stieldrehung begünstigen könnte, wie in zumindest einem Fallbericht (Lara-Torre, 2005) beschrieben wurde. Schlussfolgerung: Die isolierte angeborene ovarielle Fehllage ist ein extrem seltener Befund. Bisher wurden in der Literatur nur wenige Fälle berichtet. Im Falle unserer Patientin wurde die Stieldrehung des Ovars wahrscheinlich durch eine Fehlanlage desselben in Kombination mit einem vorliegenden Teratom begünstigt. Die diagnostische Einschätzung wurde durch die ungewöhnliche Lage der Adnexe erschwert.
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