Analgosedierung mit Remifentanil bei spontan atmenden Patienten für Eingriffe in der interventionellen Radiologie

Zusammenfassung Hintergrund Die perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD) und die Gallengangsstenteinlage sind sehr schmerzhafte Eingriffe in der interventionellen Radiologie und erfordern eine adäquate Analgesie. Der Einsatz von Remifentanil könnte bei spontan atmenden Patienten eine mögliche Strategie sein. Patienten und Methode Zwanzig Patienten (18 Männer, 2 Frauen) im Alter von 63±10 Jahren (Mittelwert ± Standardabweichung) wurden untersucht. Die Schmerzintensität wurde mithilfe der visuellen Analogskala (VAS) vor Behandlungsbeginn, bei Anlage der Lokalanästhesie am Rippenbogen zur Punktion, bei Dilatation der Stenose und am Ende der Behandlung erhoben. Ergebnisse Eine Remifentanilinfusion in der Dosis von 0,12–0,30 µg/kgKG/min, abgestimmt nach physischem Zustand, individuellem Schmerzverhalten und klinischem Behandlungsmuster, wurde während der gesamten radiologischen Behandlungsdauer durchgeführt. Die pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung sank bei 10 l O 2 /min über eine Venturi-Maske zu keinem Zeitpunkt unter 96% ab. Im VAS-System konnten wir im Vergleich vom Behandlungsbeginn bis zum Behandlungsende eine Verminderung der Schmerzintensität feststellen. Die Patienten konnten aus eigener Kraft vom Behandlungstisch in das Bett gelangen, und es wurde keine weitere Schmerztherapie oder antiemetische Therapie benötigt. Schlussfolgerung Mit Remifentanil konnten bei palliativen Patienten bei kurzen interventionellen radiologischen Eingriffen ein guter Patientenkomfort erzielt und gute Behandlungsbedingungen für den Radiologen geschaffen werden.