Leitlinienkonforme Diagnostik und Therapie der Synkope bei Patienten ohne strukturelle Herzkrankheit

Zusammenfassung Diagnostik und Therapie der Synkope richten sich nach individuellem Mortalitätsrisiko und symptomatischer Prognose. Zwar gelten kardiale Synkopen als prognostisch besonders ungünstig, tatsächlich jedoch sind der Grad der linksventrikulären Funktionsminderung und – falls diese bedeutsam ist – die Synkope selbst die eigentlichen Marker eines malignen Verlaufs. Dies rechtfertigt die getrennte Betrachtung des leitliniengerechten Synkopen-Managements für Patienten mit und ohne strukturelle Herzkrankheit. Nach Ausschluss offensichtlich kardialer Ursachen begründet die nur wenig bessere Prognose bei ungeklärter Synkope eine intensive Diagnostik, während die normale Überlebensstatistik neurokardiogener Störungen erlaubt, sich allein an der Symptomatik zu orientieren. Dies ist Schwerpunkt dieser Übersicht, welche bekannte und kürzlich erst publizierte Daten zum Karotissinussyndrom und zu vasovagalen Synkopen in den Zusammenhang mit gültigen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) und der kommentierenden deutschen Fassung stellt.