Risikofaktoren für Lymphfisteln nach ilioinguinaler Lymphadenektomie im Rahmen einer isolierten Extremitätenperfusion und deren potenzielle klinische Relevanz

Zentralblatt Fur Chirurgie(2011)

Cited 10|Views2
No score
Abstract
Hintergrund: Die Lymphfistelbildung ist eine häufige therapeutische Herausforderung nach radikaler Lymphadenektomie (RLA) an den Lymphabflussregionen der Extremitäten. Welche Faktoren sich begünstigend auf die Genese auswirken, ist nicht hinreichend geklärt. Wir untersuchten daher ein Patientenkollektiv mit malignem Melanom nach RLA auf das Vorhandensein von Einflussfaktoren, welche die Lymphfistelbildung begünstigen können. Patienten / Material und Methoden: Patienten mit intransit- und lokoregionär metastasiertem malignen Melanom am Bein, welche sich im Rahmen einer isolierten Extremitätenperfusion (ILP) einer RLA unterzogen hatten, wurden untersucht. Die Datenerfassung erfolgte prospektiv in einer Datenbank, die Auswertung retrospektiv. Dabei wurden relevante Faktoren auf ihren Einfluss hinsichtlich Lymphfistelbildung statistisch mittels Chi-Quadrat, Linear-by-linear-Test nach Agresti und ROC-curve-Analyse analysiert. An Variablen untersuchten wir als Risikofaktoren für Wundheilungsstörungen bereits vorangegangene chirurgische Eingriffe im OP-Gebiet, Diabetes mellitus II in der Eigenanamnese, das Patientenalter, die applizierten Medikamente sowie den Body-Mass-Index (BMI) der Patienten. Ergebnisse: Bei 11 von 108 Patienten entwickelte sich eine postoperative Lymphfistel (10,2 %). Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen der Gruppe mit versus ohne postoperativer Lymphfistel bezüglich einer bereits vorangegangenen OP in der Leiste (82 % vs. 71 %), der Wahl TNFα (27 % vs. 43 %), Diabetes mellitus II (9 % vs. 11,7 %) sowie dem Alter (MW 67,8 vs. 62,4 Jahre). Im Gegensatz dazu zeigte sich ein signifikanter Unterschied bezüglich des BMI zwischen der Gruppe mit (30,2 ± 7,0 kg / m2) versus ohne Lymphfistel (26,5 ± 4,2, p = 0,02). Â Schlussfolgerung: Das Auftreten einer Lymphfistel nach ilioinguinaler RLA im Rahmen einer ILP beim malignen Melanom der unteren Extremität war mit einem signifikant erhöhten BMI assoziiert. Daher könnte ein initial alternativer Wundverschluss, z. B. mittels Vakuumsaug-(V.A.C.-)Verband, zur Prävention einer Lymphfistelbildung eine relevante therapeutische Alternative für adipöse Patienten darstellen.
More
Translated text
Key words
Myofibroblasts
AI Read Science
Must-Reading Tree
Example
Generate MRT to find the research sequence of this paper
Chat Paper
Summary is being generated by the instructions you defined