Pollenanalyse als Indikator für das Gerbeverfahren bei den Tierfellen des Mannes vom Tisenjoch

Bei den Untersuchungen zum Mann vom Hauslabjoch ist eine der wichtigsten Fragen die nach seiner Herkunft und seinem kulturellen Hintergrund. Daher versuchte ich, von den Haaren der Pelzbekleidung eine Pollenanalyse durchzuführen. Das Resultat übertraf alle Erwartungen. Wir gewannen nicht nur Hinweise auf die Umgebung, in der der Mann vom Hauslabjoch lebte, es war auch eine grobe geographische Bestimmung seines Schweifgebietes möglich: die montane Stufe der zentralen Ostalpen oder der nördlichen Ostalpen (Groenmanvan Waateringe 1991 [1993]). Aber es ergab sich noch viel mehr. Die isolierten Pollen waren deutlich in zwei Gruppen einzuteilen: eine Gruppe, die ein völlig normales Bild ergab, übliche Größe und Farbe, wie bei der Präparation nach der Azetolysemethode ohne Farbstoffbeifügung zu erwarten war; und eine zweite Gruppe von Pollen, die ungefähr die Hälfte der normalen Größe besaßen und außerdem nach der Azetolyse blaß geblieben waren (Abb. 1).