Resorbierbares Kollagen als Arzneistoffträger zur lokalen Antibiotikum-Therapie. Experimentelle und klinische Ergebnisse

Osteologie aktuell VII(1993)

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Abstract
Die Entwicklung eines resorbierbaren Trägermaterials für die lokale Freisetzung von Wirkstoffen stand in erster Linie unter dem Aspekt der Vermeidung eines Wiederholungseingriffes zur Entfernung des alloplastischen Implantates. Dieses Ziel konnte dadurch erreicht werden, daß bovines Sehnenkollagen solubilisiert und nach weiteren Präparationsschritten als Schwamm oder Folie konfektioniert wird. Die Wirkstoffkonzentration beträgt 1,2 mg Gentamicin-Base pro cm2. Da es sich um reines Kollagen Typ I handelt, bleibt die hämostyptische Wirkung erhalten. Die Resorption des Kollagens erfolgt durch Invasion von Granulozyten. Der Wirkstoff wird aus dem Träger zum einen passiv durch Diffusion, zum anderen bei der aktiven Resorption freigesetzt. Die lokalen Wirkstoffkonzentrationen im Gewebe Hegen weit über den bei i.v.-Applikation erreichbaren Spiegeln. Die Wirksamkeit des Therapieprinzips wurde am experimentellen Modell einer staphylokokkeninduzierten Osteomyelitis nachgewiesen. Bei der klinischen Anwendung Hegen inzwischen Beobachtungszeiten von über 5 Jahren vor. Bei einem mittleren Nachuntersuchungsintervall von 3,8 Jahren Hegt die Rezidivquote bei der posttraumatischen Osteitis in der Größenordnung von 35%, bei der infizierten Prothesenlockerung um 15%. Der Vorteil eines derartigen Trägersystems Hegt in seiner kompletten, nebenwirkungsfreien Resorption, in einer Förderung der Wundheilung und lokalen Blutstillung sowie in den lokal sehr hohen Antibiotikum-Konzentrationen.
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