Vaginale Blutung als Symptom eines internistischen Notfalls – Tücken der Therapie mit neuen oralen Antikoagulanzien – Fall 5/2014

mag(2014)

Cited 25|Views6
No score
Abstract
Anamnese und klinischer Befund: Eine 90-jährige Patientin, die wegen Vorhofflimmern Dabigatran erhielt, wurde mit spontaner vaginaler Blutung bei Endometrium-Karzinom notfallmäßig aufgenommen. Untersuchungen: Im Labor fand sich ein akut-auf-chronisches Nierenversagen bei deutlichem Anstieg der Retentionsparameter. Die partielle Thromboplastinzeit (PTT) war auf das 3,5-Fache verlängert, die International Normalized Ratio (INR) betrug 7,8. Dabigatran war massiv kumuliert (gemessene Plasma-Konzentration von 2230 ng/ml). Diagnose, Therapie und Verlauf: Die vaginalen Blutungen wurden mittels Tamponaden versorgt. Aufgrund der Urämie und der Dabigatran-Kumulation wurde eine Hämodialysebehandlung als SLED (sustained low efficiency dialysis) über Nacht durchgeführt. Unter Volumensubstitution konnte die Nierenfunktion rasch wiederhergestellt werden, so dass von einer prärenalen Genese ausgegangen wurde. Nach weiteren zwei Hämodialyse-Sitzungen war die Dabigatran-Konzentration nicht mehr messbar. Dabei normalisierten sich die Gerinnungstests parallel zum Rückgang der Dabigatran-Konzentration. Folgerung: Dabigatran kann bei Entwicklung eines akuten Nierenversagens massiv kumulieren und eine lebensgefährliche Blutungsneigung induzieren. Mittels langsamer Hämodialyse (z. B. als SLED) kann Dabigatran effektiv entfernt werden.
More
Translated text
Key words
vaginale blutung,antikoagulanzien,tücken der therapie,symptom eines
AI Read Science
Must-Reading Tree
Example
Generate MRT to find the research sequence of this paper
Chat Paper
Summary is being generated by the instructions you defined