Zur Rechtsmedizin und ihren Berührungspunkten mit der Pathologie

Zusammenfassung Rechtsmedizin ist Forschung, Lehre und Dienstleistung. Hierbei gehört interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Medizinern, Naturwissenschaftlern und Juristen zur täglichen Praxis. Im rechtsmedizinischen Unterricht wird die sachgerechte Durchführung einer Leichenschau, die jeder Arzt können muss, gelehrt, ebenso wie arztrechtliche Fragestellungen und die beweissichere Dokumentation von Verletzungen. Die klinische Rechtsmedizin umfasst die Untersuchung und Dokumentation von lebenden Opfern körperlicher und/oder sexueller Gewalt. In der Weiterbildung zum Facharzt für Rechtsmedizin ist ein halbes Jahr Pathologie Pflicht. Todesfälle mit unklarer oder nichtnatürlicher Todesart müssen der Polizei gemeldet werden. Die Staatsanwaltschaft ordnet beim Verdacht eines Fremdverschuldens eine gerichtliche Obduktion an, die gemäß Strafprozessordnung von zwei Ärzten standardisiert durchgeführt und dokumentiert wird. Bildgebende Verfahren vor der Obduktion sind Standard. Für weiter führende, z. B. toxikologische oder molekularbiologische Untersuchungen, sind umfangreiche Asservate zu nehmen.