Techniken zur Markierung des Sentinellymphknotens beim Mammakarzinom

Zusammenfassung Beim invasiven Mammakarzinom ist die konventionelle axilläre Lymphonodektomie der operative Goldstandard. Sie dient der histopathologischen Tumorklassifikation, der Prognoseabschätzung, der lokoregionären Tumorkontrolle sowie der adjuvanten Therapieentscheidung, ist jedoch mit einer nicht unerheblichen Morbidität verbunden. Die Sentinellymphknotenbiopsie kann als minimal-invasives Verfahren die Morbidität entscheidend senken. Hierbei wird der Nodalstatus durch Entnahme von sog. Sentinellymphknoten bestimmt. Das sind Lymphknoten, die nach radioaktiver (Technetium) und Farbmarkierung (Patentblau V) im lymphatischen Drainagegebiet des Tumors detektiert werden können. Die Methode setzt sich zunehmend bei Patientinnen mit frühem Mammakarzinom in der klinischen Routine durch. Die Implementierung des Sentinelverfahrens als operativer Standard sollte unter qualitätsgesicherten Bedingungen interdisziplinär unter Einbeziehung von Nuklearmedizinern, Operateuren, Pathologen und Radiologen nach onkologischen Gesichtspunkten durchgeführt werden. Experimentelle Verfahren wie die Sentinellymphknotenmarkierung mittels Immunoszintigraphie oder die MR-Lymphographie bedürfen noch weiterer Evaluation.