Schmerzwahrnehmung und -unterdrückung, untersucht in der funktionellen Kernspintomographie (fMRI)

Ziele: Schmerzwahrnehmung und die Möglichkeit, mit Schmerzen umzugehen, beruhen auf individuellen Fähigkeiten. Mithilfe des fMRI sollen Unterschiede in der Wahrnehmung von schmerzhaften Reizen in Abhängigkeit von der Situation und Unterschiede in der Fähigkeit und in den Mechanismen der Schmerzunterdrückung untersucht werden. Methode: 15 gesunde Freiwillige wurden nach Testung der individuellen Stimulationsschwellen mittels Elektrostimulation in einem 1.5T-Kernspintomografen untersucht. Die Daten der BOLD-Sequenzen wurden mit SPM99 ausgewertet. Ergebnis: Das Paradigma erlaubte die Auswertung der Ergebnisse sowohl auf Einzelpersonen- als auch auf Gruppenebene. Unterschiede im Aktivierungsmuster je nach Stimulusintensität und nach Aufgabe (Perzeption oder Unterdrückung des Schmerzreizes) konnten vor allem im insulären Kortex demonstriert werden. Auf Gruppenebene waren die Ergebnisse signifikant mit p-Werten <0,05, korrigiert für multiple Testung. Einzelne Probanden zeigten unterschiedliche Aktivierungsmuster in Abhängigkeit von der verwendeten Technik der Schmerzunterdrückung: Unter anderem zeigten sich Aktivierungen im Pulvinar thalami und im visuellen Kortex (letzteres bei visueller Imagination). Erste Ergebnisse im Vergleich der elektrischen zur thermischen Reizung werden vorgestellt. Schlussfolgerung: Allen Probanden gelang eine zumindest teilweise Unterdrückung der Schmerzwahrnehmung. Unterschiedliche Aktivierungen von Hirnarealen in Abhängigkeit von Reizparametern und Aufgabenstellung konnten auf Gruppenebene auf stabilem Signifikanzniveau, aber auch auf Einzelpersonenebene demonstriert werden.