Langzeitbehandlung bei Patienten mit Borderline-Störungen
Psychoanalyse der Lebensbewegungen(2007)
Abstract
Als Tiefenpsychologen gehen wir davon aus, dass der Mensch sich auf der Basis mitgebrachter Erbanlagen und körperlicher Voraussetzungen
im Rahmen dessen, was ihm seine Umgebung ermöglicht, entwickelt. Dabei entsteht ein Gerüst aus Ängsten, Fiktionen, Erfahrungen,
Gewissheiten, Sicherheiten usw.. Alle diese sind Bestandteile des Unbewussten und des Bewusstseins, bilden zusammen eben die
Struktur der Persönlichkeit, wenn man so will, adlerianisch ausgedrückt: den Lebensstil des Individuums. Im Idealfall erfolgt
diese Entwicklung einer Struktur und einer Persönlichkeit als ein mit Schwankungen einigermaßen harmonisches Kontinuum im
Sinne eines Reifungsprozesses bis zu einer mehr oder weniger stark ausgebildeten sowohl realitäts- als auch gefühlsfundierten
Autonomie, die dem schließlich „erwachsenen“ Menschen ermöglicht, sein Leben zu führen in einer selbstverständlichen Flexibilität
und Adaptationsfähigkeit, die es v. a. zulassen, sich angstfrei auf Beziehungen einzulassen, ohne aber von ihnen abhängig
zu werden oder zu bleiben. Je vollkommener diese Entwicklung gelingt, desto freier und souveräner ist der Mensch in der Lage,
sein Leben zu gestalten, desto weniger Arbeit und Energie muss er auch aufwenden für die Auseinandersetzung mit den sich täglich
stellenden Aufgaben bei der Lebensgestaltung und: vor allem im Rahmen der Abwehr von Ängsten und Befürchtungen. Wenn diese
Entwicklung aber nun, wie bei schwergestörten Patienten, alles andere als ideal abgelaufen ist, so stellt sich die Frage,
wo sind auf diesem Entwicklungsweg welche Hemmnisse aufgetreten, welche Auswirkungen haben diese gehabt, und was an Aufgabenstellungen
vermag infolgedessen dieser Mensch nun zu bewältigen und was nicht.
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