Pulsoximtrie-Screening (POS) bei gesunden Neugeborenen kann die diagnostische Lücke bei kritischen angeborenen Herzfehlern (kAHF) verkleinern – Zwischenergebnisse einer prospektiven multizentrischen Studie

Zeitschrift Fur Geburtshilfe Und Neonatologie(2008)

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Abstract
Einführung: Neugeborene (NG) mit kAHF können postnatal für eine kurze Zeit klinisch unauffällig sein, so dass eine „diagnostische Lücke“ entsteht. Die erste Manifestation kann ein Herz-Kreislaufversagen sein, dass kurzfristig zum Tode des Neugeboren führen kann und – auch bei erfolgreicher Reanimation – das Risiko neurologischer Folgeschäden mit sich bringt. In einigen Studien an einzelnen Zentren wurde das POS als effektives, nicht invasives, kostengünstiges Verfahren vorgeschlagen, das eine frühere Diagnose von kAHF ermöglicht. Ziel der Studie: Die Hypothese zu überprüfen, dass das POS die „diagnostische Lücke“ bei kAHF auch bei Anwendung in der täglichen klinischen Routine in Einrichtungen der Tertiär-, Sekundär- und Primärversorgung verkleinern kann. Methodik: Prospektive multizentrische Studie in Sachsen. Das POS wurde bei gesunden NG im Alter von 24–72h durchgeführt. NG mit pränataler Diagnose oder postnatalen klinischen Zeichen eines kAHF wurden ausgeschlossen. Eine Sauerstoffsättigung (SpO2) von ≥96% am Fuss wurde als normal definiert. Bei einer SpO2 von ≤95%, die nach einer Stunde bestätigt wurde, erfolgten eine eingehende klinische Untersuchung und eine Echokardiographie. Ergebnisse: Im Zeitraum von Juli 2006 bis Juni 2007 wurden 19668 Neugeborene aus 26 Einrichtung in die Studie eingeschlossen. 33 Kinder wurden wegen pränataler Diagnose (n=22) oder klinischen Zeichen eines kAHF (n=11) vor dem POS ausgeschlossen. 406 NG erhielten kein POS, hauptsächlich wegen einer ambulanten Geburt (n=358, 88%). Das POS wurde bei 19262 NG durchgeführt. Das POS war richtig positiv bei 7 (TAPVD n=4, HLHS n=1, TGA-VSD n=1, Taussig-Bing-Syndrom n=1), falsch positv bei 10 (gesund n=5, PPHN n=5), richtig negativ bei 19242 und falsch negativ bei 3 (ISTA-VSD n=1, ISTA n=2) Kindern. Hieraus errechnen sich eine Sensitivität von 70%, eine Spezifität von 99,95%, ein positiver prädiktiver Wert von 41,18% und ein negativer prädiktiver Wert von 99,98%. Diskussion: Das POS kann die postnatale „diagnostische Lücke“ bei NG mit kAHF verkleinern. Auch Kinder mit PPHN können durch das POS auffallen. Falsch positive Ergebnisse, die zu unnötigen Untersuchungen bei gesunden NG führen, sind ausgesprochen selten. Das POS sollte, wie dies in der Schweiz bereits geschehen ist, in die Routineversorgung von NG integriert werden.
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