Gewichtsveränderung unter langfristiger CPAP-Therapie—Eine retrospektive Analyse an 244 Patienten

Somnologie - Schlafforschung Und Schlafmedizin(2006)

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Abstract
Zusammenfassung Fragestellung Es ist allgemein anerkannt, dass ein erhöhtes Körpergewicht ein Risiko für das Auftreten eines obstruktiven Schlafapnoesyndroms darstellt. Es ist wenig bekannt über die Dynamik des Gewichtes bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom unter langfristiger CPAP-Therapie. Neben der Darstellung dieser Veränderungen sollte versucht werden, prädiktive Faktoren für den zu erwartenden Verlauf zu finden. Patienten und Methodik In der retrospektiven Analyse von complianten Patienten mit CPAP-Therapie wurde der “natürliche” Verlauf analysiert und ausgewertet. Als Gewichtsveränderungen wurde jede Abweichung um mehr als 1 kg definiert. Somit ergeben sich drei Gruppen: Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme und gleichbleibendes bzw. schwankendes Gewicht. Es wurde nun versucht, Unterschiede zwischen diesen Gruppen zu finden. Differenziert wurde nach Alter, BMI, Geschlecht, Compliance, CPAP-Druck, Nutzung eines Befeuchters, schlafmedizinischen Parametern vor und unter CPAP-Therapie. Ergebnisse Die Daten von 442 Patienten wurden ausgewertet. 244 Patienten, die das Schlaflabor bzw. die Schlafambulanz mindestens dreimal zur Kontrolluntersuchung aufsuchten, konnten in diese Untersuchung eingeschlossen werden. Die mittlere Überwachungszeit betrug 3,5±0,9 Jahre (Range: 382–2011 Tage). Das Alter war 56,1±9,0 Jahre. 34,4% der Patienten zeigten eine Zunahme (4,8±5,1 kg) des Gewichts, 38,1% der Patienten eine Abnahme (5,1±5,5 kg) und 27,5% ein gleiches Gewicht oder Schwankungen in geringem Maße. Die drei Gruppen unterschieden sich weder in der Höhe des CPAP-Drucks noch in sämtlichen respiratorischen Parametern vor und unter Therapie. Auch waren die Compliancedaten zwischen den einzelnen Gruppen nicht unterschiedlich (6,0±1,8 vs. 5,7±2,0 vs. 6,1±2,0 h/d). Es fanden sich signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede beim applizierten Druck (Frauen 7,5±1,0 vs. Männer 8,1±0,9 mbar), P <0,001, und der Compliance (Frauen 5,2±1,9 vs. Männer 6,0±2,0 h/d), P =0,024. Befeuchter waren gleich häufig zum Einsatz gekommen. Auch fanden sich keine Unterschiede in den respiratorischen Parametern vor und unter Therapie. Schlussfolgerung Trotz allgemeiner Aufklärung über die Notwendigkeit der Gewichtskontrolle ist nur ca. ein Drittel der suffizient therapierten und complianten Patienten in der Lage, über einen längeren Zeitraum eine Gewichtsreduktion zu erreichen. Genauso viele Patienten nehmen weiter an Gewicht zu! Inwieweit aktive Interventionen einen positiven Einfluss auf den natürlichen Gewichtsverlauf haben können, sollte in größeren prospektiven Interventionsstudien geprüft werden. Ob die hier gefundene, etwas schlechtere Nutzung der CPAP-Therapie durch Frauen reproduzierbar ist und ob sie überhaupt relevant ist, sollte ebenso in einer prospektiven Untersuchung geklärt werden.
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obstructive sleep apnoea syndrome,CPAP therapy,weight changes,compliance,gender differences
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