Erhaltung des Sehvermögens im Alter: Eine Patienten- und Hausarztbefragung zur Einleitung eines Qualitätsentwicklungsprojektes in der Hausarztpraxis

Eine Patienten- und Hausarztbefragung für ein Qualitätsentwicklungsprojekt «Sehen im Alter» Deutschschweizer Ärztenetzwerke wurde im Sommer 2002 mit folgenden Fragen durchgeführt: 1. Besteht ein ophthalmologischer Abklärungs- oder Versorgungsbedarf zur Erhaltung des Sehvermögens älterer Patienten: gibt es Patienten, welche die empfohlene augenärztliche Routinekontrollen nicht beachten, bei Augensymptomen sich nicht untersuchen oder bei einer Erkrankung an Glaukom und oder Diabetes, die Kontrolluntersuchungen nicht durchführen lassen? 2. In welchem Ausmass und wie tragen Hausärzte dazu bei, den ophthalmologischen Abklärungs- und Versorgungsbedarf ihrer Patienten zu erfassen und zu verkleinern? An der Untersuchung nahmen 4918 40-jährige und ältere, konsekutive Patienten von 107 Hausärzten aus neun Netzwerken teil. 15% dieser Patienten waren nie und 43% in den letzten drei Jahren nicht beim Augenarzt. 16% aller Patienten hatten einen Diabetes, 7% ein Glaukom und 46% gaben an, in letzter Zeit subjektive Augensymptome gehabt zu haben. Ein Viertel der Patienten wendet sich bei Augenproblemen zuerst an den Hausarzt. Die Grundversorger empfehlen in seltenen Fällen augenärztliche Routinekontrollen und wenden diagnostische Hilfsmittel wie das Amsler Gitter oder Methoden wie den Swinging-Flash-Light-Test nur ausnahmsweise an.