Intensivmedizinischer Einsatz einer neuen Fettemulsion

Um die Eignung und Verträglichkeit einer neuen Fettemulsion, Elolipid^®, für die parenterale Ernährung zu untersuchen, wurde zunächst in vitro deren Stabilität (Partikeldurchmesserbestimmung mittels Photonenkorrelations-Spektroskopie bzw. Partikelgrößenverteilung mittels Coulter Counter Channelizer) als Bestandteil einer Gesamtnährlösung bei 4°C und 25°C und Lagerungszeiten bis zu 96 h ermittelt. Die mittlere Partikelgröße von 330 nm hat sich weder bei Kühlschranknoch bei Zimmertemperatur im Beobachtungszeitraum verändert, der Anteil an Partikeln von > 1 µm ist lediglich bei Lagerung von 96 h bei Zimmertemperatur geringfügig angestiegen. Zusätzlich wurde in einer prospektiven, offenen Studie an 31 konsekutiv aufgenommenen Intensivpatienten (mittleres Alter 55 + 3 Jahre) mit einem breiten Spektrum von Grundkrankheiten und Organdysfunktionen, bei denen eine Indikation zu einer parenteralen Ernährung mit Fett bestand, die klinische Verträglichkeit und Verstoffwechselung der Fettemulsion in insgesamt 34 Behandlungsphasen untersucht. 23 Patienten waren beatmet, 12 wiesen ein Nierenversagen auf, bei 15 bestand eine Sepsis, bei 9 ein Leberversagen (akut, chronisch bzw. post-Transplantation). Fett wurde in einer Dosiemng von 1 g/kg KG/ Tag als Bestandteil einer Gesamtnährlösung verabreicht (mittlere Behandlungsdauer 10 ± 2 Tage). Der Plasmatriglyzeridspiegel stieg nur zwischen den Behandlungstagen 3 und 5 mäßiggradig über den Normbereich an. In keinem Fall mußte die Fettinfusion beendet werden. Es fand sich kein Hinweis für eine fettbedingte Störung des Glukosestoffwechsels, eine hepatozelluläre Schädigung, die Verstärkung einer Cholestase, die Behinderung des pulmonalen Gasaustausches, die Induktion einer Verbrauchskoagulopathie oder Störung der Nierenfunktion und des Elektrolythaushaltes. 7 der 31 Patienten (22%) sind verstorben. Nebenwirkungen oder Komplikationen bedingt durch die Fettinfusion konnten nicht beobachtet werden. Zusammenfassend zeigt die neue Fettemulsion Elolipid^® eine hohe Stabilität als Bestandteil einer Gesamtnährlösung, das Fehlen von Nebenwirkungen und eine gute Verträglichkeit sowie Metabolisierung auch bei einem intensivmedizinischen Krankengut mit multiplen Organfunktionsstörungen.