Untersuchungen zur Bestimmung und Stabilität von Risperidon in Körperflüssigkeiten und postmortalen Gewebeproben

Im Zusammenhang mit einer tödlichen Risperidon- (RIS-)Überdosierung wurde eine Methode entwickelt, um RIS und seinen Hauptmetaboliten 9-Hydroxyrisperidon (9-OH-RIS) in Körperflüssigkeiten, Gewebeproben und Haaren bestimmen zu können. Die Analyse erfolgte mit der „liquid chromatography electrospray ionization mass spectrometry“ (LC-ESI-MS). Die Leiche eines wegen Schizophrenie behandelten Mannes wurde erst 2 Wochen nach Todeseintritt bei starkem Frost im Wald aufgefunden. Histologisch fanden sich unspezifische Hinweise auf ein Unterkühlungsgeschehen. Bei der toxikologischen Untersuchung wurden relativ hohe Konzentrationen von RIS und 9-OH-RIS nachgewiesen. Versuche mit aufgestockten Proben zeigten, dass RIS und 9-OH-RIS bei −10°C über 2 Wochen beinahe stabil waren. Lagerung bei +4°C oder gar +25°C führte zu erheblichen Verlusten. Ob im vorliegenden Fall der Tod direkt aufgrund der Intoxikation oder durch Unterkühlung eintrat, ließ sich nicht sicher klären.