Behandlungskonzepte chronischer Glenoiddefekte nach vorderer oder hinterer Schulterluxation

Operative Orthopädie und Traumatologie(2009)

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Abstract
Zusammenfassung Operationsziel Wiederherstellung eines stabilen, schmerzfreien und funktionellen Schultergelenks bei knöchernen Glenoiddefekten in Begleitung von Schulterluxationen. Indikationen Vorderer Glenoiddefekt: Jede rezidivierende oder persistierende Luxation mit begleitender chronischer knöcherner Glenoidläsion. Hinterer Glenoiddefekt: Jede nach Reposition rezidivierende oder persistierende Instabilität mit begleitender chronischer knöcherner Glenoidläsion. Kontraindikationen Begleitende irreversible Schädigung des Nervus axillaris. Ausgedehnte Destruktion des Glenoids. Chronische Luxation infolge neurogener Osteoarthropathien (Charcot-Gelenk). Operationstechnik Vorderer Glenoiddefekt: Glenoidrekonstruktion durch Korakoidtransfer oder autologen Beckenkammspan; in Fällen ausgedehnter Gelenkdestruktion in Kombination mit endoprothetischem Gelenkersatz. Hinterer Glenoiddefekt: Exposition des Glenoids über modifizierten posterolateralen Zugang nach Brodsky. Gelenkdarstellung zwischen Musculus infraspinatus und Musculus teres minor, mediale Kapsulotomie, Glenoidaufbau mit Auto- oder Allograft, in der Regel durch Schraubenosteosynthese. Bei chronischen posterioren Luxationen (persistierend oder rezidivierend): Versorgung des in der Regel begleitenden anterioren Humeruskopfdefekts (reverser Hill-Sachs-Defekt) entweder durch Transposition des Tuberculum minus (modifiziert nach McLaughlin), Defektdeckung durch Auto- oder Allograft oder endoprothetischen Humeruskopfersatz über anterioren Zugang. Bei fortbestehender Instabilität auch nach anteriorer Humeruskopfversorgung Rekonstruktion des Glenoiddefekts mit autologem kortikospongiösem Transplantat und in Ausnahmefällen Kombination mit endoprothetischem Glenoidersatz. Weiterbehandlung Zum Schutz der rekonstruierten Kapsel und Sehne bei Rekonstruktion des anterioren Glenoids Gilchrist-Bandage für 4–6 Wochen, bei Rekonstruktion des dorsalen Glenoids Thoraxabduktionsschiene für 6 Wochen. Im Fall einer Versorgung mit inverser Schulterprothese Thoraxabduktionskissen/Thoraxabduktionsschiene für 6 Wochen. Aktiv-assistive, im Bewegungsumfang je nach Pathologie begrenzte Beübung unter physiotherapeutischer Anleitung. Ergebnisse Die Ergebnisse der operativen Versorgung von chronischen Glenoiddefekten sind aufgrund der häufig begleitenden Rotatorenmanschettendefekte, schlechten Knochensubstanz und oft grossen Defektgrösse schlechter als die Ergebnisse nach Versorgung akuter Glenoidfrakturen. Dennoch lassen sich in der Hand des erfahrenen Schulterchirurgen mit modernen Implantaten erfreuliche funktionelle Ergebnisse erzielen, die für die betroffenen Patienten eine entscheidende Verbesserung der Lebensqualität darstellen.
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Schulterinstabilität,Chronischer Glenoiddefekt,Inverse Schulterprothese,Shoulder instability,Chronic glenoid defect,Reverse shoulder arthroplasty
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