Virologic

fektionskrankheiten geführt und neue Wege zu ihrer Bekämpfung aufgezeigt. Auch im Hinblick auf die Überwachung und Verhütung importierter Infektionen und bio- terroristischer Aktionen kommt dem Institut eine zentrale Bedeu- tung zu. Das Marburger Institut für Virologie ist Konsiliarlabor der Bundesrepublik für diese Krank- heitserreger, es ist weiterhin Mitglied der beim Hessischen So- zialministerium angesiedelten Ar- beitsgruppe "Biologisches Krisen- management in Hessen" und es ist in den Alarmplan des Landes Hes- sen zur Bekämpfung hochkonta- giöser lebensbedrohlicher Erkran- kungen (HKLE) eingebunden. Die in den letzten zwei Jahr- zehnten gesammelten praktischen Erfahrungen waren während der Planung und Realisierung des Neubaus des Hochsicherheitsla- bors außerordentlich hilfreich, so- dass dieses Gebäude heutigen und künftigen Ansprüchen beim Umgang und der Erforschung hochinfektiöser Erreger vollauf gerecht werden wird. Mit etwa 10.000.000 € konnte ein Haus-in- Haus-System mit redundanten, teils doppelt redundanten sicher- heitsrelevanten Einrichtungen ge- plant und umgesetzt werden, das selbst bei Ausfall der Versorgung weder ein Risiko für die Beschäftigten noch für die Umwelt darstellt. Im eigentlichen Laborkomplex sind zwei Labore vorhanden, die un- abhängig voneinander betrieben werden können. Diese Organisa- tion stellt sicher, dass die Aufga- ben Überwachung und Verhütung von importierten Infektionen und bioterroristischer Aktionen jeder- zeit erfüllt werden können. In dem Hochsicherheitstrakt werden gleichzeitig bis zu sechs Personen arbeiten können. Das neue Hochsicherheitsla- bor soll Mitte nächsten Jahres nach einer dreimonatigen tech- nischen Validierungsphase und einer dreimonatigen Übungs- und Einarbeitungsphase in Betrieb gehen. eickmann@ staff.uni-marburg.de > In der mittelhessischen Universitätsstadt Marburg, die vor allem durch die Arbeiten von Emil von Behring und die Entdeckung des Marburgvirus in Fachkreisen auch internationale Bekanntheit genießt, wird Mitte nächsten Jahres ein Labor der höchsten Sicherheitsstufe (BSL-4, Bio Safety Level 4) in Betrieb gehen.