Hirnmetastasen

Zusammenfassung Hirnmetastasen stellen eine häufige Komplikation solider Tumorerkrankungen dar. Durch eine verbesserte Primärtumortherapie mit verlängertem Überleben der Patienten und eine verbesserte neuroradiologische Diagnostik beobachten wir eine scheinbare Zunahme der Inzidenz. Nach Induktion einer kompletten Remission beim kleinzelligen Lungenkarzinom liegt die Inzidenz von Hirnmetastasen bei ca. 30%. Durch eine prophylaktische Ganzhirnbestrahlung kann das Risiko auf ca. 5% reduziert werden. Darüber hinaus konnte ein absoluter Überlebensvorteil von 5,4% gezeigt werden. Moderate Strahlendosen von 30 Gy in 3 Wochen sind ein etabliertes Schema mit nur geringer Neurotoxizität. Bei manifesten Hirnmetastasen steht die Palliation im Vordergrund. Die klinische Symptomatik und damit die Lebensqualität kann durch die therapeutische Ganzhirnbestrahlung in über 80% der Fälle gebessert werden, auch das Gesamtüberleben wird positiv beeinflusst. Neue Therapiestrategien zur Verbesserung der noch enttäuschenden Ergebnisse sind dringend erforderlich und stellen möglicherweise die Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie dar.